
Mit Frankreich an der Spitze vermeidet der europäische Gebäudesektor dank eines Rekordwachstums bei den Wärmepumpenverkäufen im Jahr 2022 mehr Treibhausgase als je zuvor. Dies geht aus dem neuen Marktbericht 2023 der European Heat Pump Association hervor.
Mit den im letzten Jahr hinzugekommenen 3 Millionen Wärmepumpen beträgt der Gesamtbestand an Wärmepumpen nun 20 Millionen. Diese vermeiden jährlich 52,5 Megatonnen Treibhausgasemissionen – das entspricht in etwa der jährlichen Gesamtmenge Griechenlands.
Thomas Nowak, Generalsekretär der European Heat Pump Association, sagte:
2022 war ein herausragendes Jahr für den europäischen Wärmepumpenabsatz. Der Grundstein für weiteres außergewöhnliches Wachstum und damit für die Vorteile von Wärmepumpen in Bezug auf Klimaschutz, Energieunabhängigkeit und Arbeitsplätze ist gelegt. Dies ist zweifellos das Jahrzehnt der Wärmepumpen.
Frankreich, das im vergangenen Jahr erneut ein starkes Wachstum bei der Nutzung von Wärmepumpen verzeichnete, ist mit weit über 16 Mt führend bei der Vermeidung von Treibhausgasemissionen durch Wärmepumpen. Mit etwas Abstand folgen Deutschland und Italien mit jeweils über 5 Mt Vermeidung.

Sollte dies so bleiben, wäre der Gebäudesektor nicht auf Kurs, die vom EU-Klimagesetz geforderte Dekarbonisierung von Heizung und Kühlung bis 2050 zu erreichen. Denn die Rahmenbedingungen sind bei Subventionen und Steuern immer noch massiv zugunsten fossiler Brennstoffe ausgelegt. Die Europäische Kommission dürfte sich jedoch bald mit diesem Thema in ihrem kommenden EU-Aktionsplan für Wärmepumpen befassen und so zu mehr Fairness für saubere Lösungen beitragen.
„Wärmepumpen spielen eine führende Rolle bei der Erreichung von Netto-Null-Emissionen. Um sie in den Mittelpunkt zu rücken, müssen Regierungen jedoch klare politische Signale setzen. Dies können sie tun, indem sie gegen die verzerrte Preisgestaltung vorgehen, die Gas gegenüber Strom bevorzugt, und den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Einzelkessel unterstützen“, sagte Jozefien Vanbecelaere, Leiterin der EU-Abteilung bei EHPA.
Letzten Monat veröffentlichten EHPA und die European Climate Foundation gemeinsam mit über 20 beteiligten Organisationen ein Dokument zum Thema „EU-Wärmepumpenbeschleuniger“ und übergaben es der Europäischen Kommission. Dieser Beschleuniger identifiziert die Hindernisse und Lösungen für eine schnellere Einführung von Wärmepumpen. Er wird in den kommenden Wärmepumpen-Aktionsplan der Kommission einfließen, der bis Ende 2023 fällig ist.

Beitragszeit: 07.07.2023